Ein Blick auf die Korrelation verschiedener Währungspaare untereinander sowie die Korrelation zwischen Währungen und anderen Assetklassen kann die Erfolgsaussichten im Forex Trading signifikant erhöhen. Der Devisenmarkt ist als zentrale Größe auf den globalen Finanzmärkten eng mit anderen Werten vernetzt.
Korrelation ist ein Instrument der Statistik. Sie gibt den Gleichlauf zweier Variablen an. Dabei kann es sich z. B. um die Variablen EUR/USD und GBP/USD oder um EUR/USD und den Dow Jones handeln. Gemessen wird die Korrelation anhand des Korrelationskoeffizienten. Dieser kann Werte von -1 bis + annehmen.
Der Korrelationskoeffizient als zusätzlicher Filter
Ein Wert von +1 sagt aus, dass zwei Variablen vollständig gleichauf laufen. Bei -1 besteht ein vollständiger Gegensatz und bei 0 gar kein Zusammenhang. Ab einem Korrelationskoeffizient von ca. 0.6 ist von einem signifikanten Zusammenhang auszugehen.
Viele Analyseprogramme rechnen die Korrelationen für beliebige Märkte mit einem Klick aus. Anleger sollten „ihre“ Märkte auf eine Korrelation mit anderen Märkten hin überprüfen. Auch Daytrader sollten dabei längere Betrachtungszeiträume analysieren. Wichtig ist, festzustellen, zwischen welchen Märkten üblicherweise ein starker Zusammenhang besteht.
An einem einfachen Beispiel soll verdeutlicht werden, wozu diese Vorgehensweise gut ist. Zwischen EUR/USD und EUR/GBP bestehe seit 14 Monaten eine starke Korrelation. Der EUR/USD überwindet in einem intakten Aufwärtstrend einen wichtigen charttechnischen Widerstand, so dass die Eröffnung einer Longposition ratsam wäre.
Gleichzeitig schafft es GBP/USD aber nicht, einen Widerstand am Chart zu überwinden. Der Markt dreht nach einem kurzen Test wieder nach unten. Wird auch weiterhin ein Zusammenhang zwischen den beiden Währungspaaren unterstellt, wäre Abwarten sinnvoll. Die Wahrscheinlichkeit einer „Bullenfalle“ im EUR/USD ließe sich deutlich reduzieren, wenn auf ein Nachziehen von GBP/USD gewartet wird.
Mit Korrelationen die Zukunft vorwegnehmen
Abweichend von der Konstellation im obigen Beispiel sollten Trader mehr als nur zwei Währungspaare in ihre Analyse mit einbeziehen. Die Filterfunktion der Korrelation wird dadurch verstärkt. Der Korrelationskoeffizient dient bei dieser Handhabung zur Verbesserung der Qualität von Handelssignalen.
Eine andere, sehr viel offensivere Interpretationsmöglichkeit der Korrelation besteht darin, Bewegungen eines voranlaufenden Währungspaares auf einen „Nachzügler“ zu übertragen. Überwindet der EUR/USD einen signifikanten Widerstand, wird das auch für das korrelierte GBP/USD unterstellt und es wird eine Position unterhalb des Widerstands eröffnet. Geht die Rechnung auf ist der Gewinn aufgrund des frühzeitigen Einstiegs hoch.
Korrelationen sind ein zusätzliches Teil im Puzzle der technischen Analyse, mit dem die Verfassung des Marktes in einer weiteren Dimension beschrieben wird. Der Korrelationskoeffizient beruht auf vergangenheitsbezogenen Daten. Der Zusammenhang zwischen zwei Märkten kann sich selbstredend ändern. Eine Änderung der Korrelation ist ebenfalls ein wichtiger Hinweis – zusammen mit einer Trendumkehrformation und passenden Fundamentaldaten kündigt sie womöglich eine ausgeprägte Schwäche/Stärke einer bestimmten Währung an.