Experten empfehlen, den Handel mit Devisen so einfach wie möglich zu halten, und jeden Trade persönlich zu verfolgen. Als berufstätiger Trader stellt Sie dies vor einige Herausforderungen. Aus diesem Grund beleuchtet der folgende Artikel einige komplexe Ordertypen.
Wenn der Markt unschlüssig ist – die “If-Done Order”
Das Szenario dürfte Ihnen als Währungshändler bestens bekannt sein: Der Markt befindet sich in einer Seitwärtsbewegung und kann sich nicht für eine bestimmte Richtung entscheiden. Normalerweise müssten Sie zum Einstieg auf eine bestimmte Kerzenformation warten, welche Aufschluss über den Trend gibt. Sollte dies nicht möglich sein und Sie möchten trotzdem einen Trade platzieren, müssen Sie sich bestmöglich absichern.
Ermitteln Sie zunächst vorhandene Widerstände und Unterstützungen des letzten Handelstages. Erstere erkennen Sie an Kerzen mit langen Dochten, während die Candles bei Letzteren mit ebenso langen Lunten aufwarten. Verbinden Sie die jeweiligen höchsten beziehungsweise niedrigsten Kurse mit Linien, zeigt sich ein Trend vorgebender Kanal. Platzieren Sie dann eine Long-Order im 10-Pips-Abstand oberhalb der Widerstandslinie und eine Short-Order in gleicher Distanz von der Unteren. Beide Aufträge müssen als Pending-Order mit Stop-Loss an den jeweiligen Linien versehen werden, den Take-Profit können Sie beliebig einstellen.
Wenn der Kurs nun eine der beiden Linien durchbricht, wird die entsprechende Pending-Order ausgelöst. Sollte es sich hierbei um einen vorgetäuschten Ausbruch handeln, begrenzt der vorgegebene Stop-Loss Ihren Verlust auf einen Wert von maximal 10 Punkten.
Die Strategie kann jedoch nicht bei extremer Volatilität zum Einsatz kommen, weil dann eventuell beide Orders durch stark schwankende Notierungen aktiviert würden. In normalen Marktphasen bleibt ein Auftrag offen und verfällt.
Lesen Sie auch: Die besten Forex Broker im Vergleich
MIT Order – eine riskante Orderart
Die sogenannte “Market-if-touched” Order kann in beide Richtungen angewandt werden, wenn Sie erwarten, dass der Kurs zunächst weiter steigt, oder fällt und danach ein Trendwechsel erfolgt. Sie positionieren dazu eine Pendig-Order unterhalb der ermittelten Unterstützung beziehungsweise oberhalb des erkannten Widerstands. Ihr Risiko besteht darin, dass Sie nicht wissen können, ob es zu einem echten Durchbruch kommt, daher sind Stop-Loss Limits bei acht bis zehn Punkten unverzichtbar. Auch hier sei vor der Anwendung bei starker Volatilität gewarnt, weil extreme Kursschwankungen Ihre Order schnell auslösen und wieder beenden können.
Beim Ordertyp MIT wird auf eine gewisse Marktentwicklung spekuliert, welche allerdings nicht mit Sicherheit eintritt. Oft werden Widerstände und Unterstützungen im Verlauf eines Handelstages mehrmals touchiert, wobei nur selten ein echter Ausbruch gelingt. Wichtig ist in jedem Fall, die Order mit einem Stop-Loss zu versehen, damit sich die Verluste in Grenzen halten.
Anwesenheit erforderlich – die Market Order
Weniger komplex, dafür aber sicher funktioniert die Market Order, welche direkt nach Eingabe ausgeführt wird. Auch diese Order sollte mit Stop-Loss und Take-Profit Levels versehen sein, damit bei eventuellem Ausfall von Strom oder Internet Verluste begrenzt und Gewinne gesichert sind. Eine sinnvolle Strategie ist bei positiver Entwicklung, den Stop-Loss in Intervallen nachzuziehen. Die als Trailing Stop bezeichnete Vorgehensweise erfordert jedoch Ihre ständige Anwesenheit und kann in beiden Richtungen Anwendung finden. Bei einer Trendumkehr wird Ihre Position automatisch am aktuellen Stop-Loss Level geschlossen.
Die Handelsplattform Meta Trader 4 erlaubt Ihnen, jede Market Order mit Verlustbegrenzung und Gewinnmitnahme festzulegen, das dauert allerdings eine Minute oder mehr und wird nicht allen Marktsituationen gerecht. Für den schnellen Handel gibt es im MT4 die Funktion One-Click-Trading. Sie rufen die kleine Maske im Chart oben links auf und stellen das gewünschte Handelsvolumen ein.
Beim One-Click-Trading können jedoch weder Stop-Loss noch Take-Profit eingestellt werden, doch keine Angst, es geht trotzdem. Sobald Sie einen Trade ausgelöst haben, erkennen Sie auf dem Chart Ihre Entry-Linie. Ziehen Sie diese mit der Maus in Richtung des Trades, legen Sie beim Loslassen Ihren Take-Profit fest. Sie setzen Ihren Stop-Loss, indem Sie die Linie entgegen dem Trade verschieben und loslassen.
Fazit
Komplexe Ordertypen bergen aufgrund kaum kalkulierbarer Marktentwicklung enorme Risiken. Diese lassen sich jedoch mit ständiger Anwesenheit vor dem Chart, direkter Market Order und der Option One-Click-Trading effektiv vermeiden.