Beim Swing Trading erfolgt der Einstieg in den Markt, nachdem eine Widerstands- oder Unterstützungszone sich als stabil erwiesen hat und getestet wurde. Auf den Test von Widerstand und Unterstützung folgt fast immer eine Gegenbewegung, an der Swing Trader partizipieren.
Das Konzept des Swing Trading fußt auf zwei Überzeugungen. Erstens scheitert der Markt mit einer größeren Wahrscheinlichkeit an einem Widerstand, als das er ihn überwindet. Das ist schon allein darauf zurückzuführen, dass es unabhängig vom übergeordneten Trend immer Gegenbewegungen zu diesem gibt. Und diese setzen bevorzugt an Widerständen und Unterstützungen ein.
Zweitens gilt die Börsenregel von Altmeister Kostolany: „Wenn die Kurse nicht steigen, dann müssen sie fallen“. Hat der Markt einen Widerstand getestet, dauert es selten lange, bis er nach unten dreht und zumindest korrigiert. Aus diesem Grund bieten getestete Widerstandsmarkten zeitnahe Trading-Chancen mit hoher Trefferquote.
Alle Zeitfenster möglich
Als „Swing“ werden im englischen Sprachgebrauch separat identifizierbare Marktimpulse bezeichnet. Dieser Bezeichnung verdankt das Swing Trading seinen Namen. Es steht damit im Kontrast zu Trendfolgestrategien, die sich auf den übergeordneten Trend fokussieren und ihm folgen.
Swing Trading unterscheidet sich auch gegenüber Ausbruchstrategien: Diese setzen auf Chancen nach dem Überwinden von Widerständen und Unterstützung.
Swing Trading ist unabhängig von der übergeordneten Marktsituation und über alle Zeitfenster hinweg möglich. Die typische Haltedauer im Inter-Daytrading liegt allerdings zwischen zwei und fünf Tagen. Der vorherrschende Trend in einem Markt hat dennoch Einfluss auf die Trefferquote. In einem Aufwärtstrend z. B. ist die Wahrscheinlichkeit eines aufwärtsgerichteten Swings nach der Bestätigung einer Unterstützung sehr wahrscheinlich.
Swing Trader beschränken sich bei der Suche nach aussichtsreichen Marktkonstellationen nicht auf „einfache“ Widerstände und Unterstützungen. Neben früheren Hochs und Tiefs dienen z. B. auch Trendlinien und Kurslücken als Ausgangspunkt. Erreicht der Markt den oberen oder unteren Bereich eines Trendkanals wird dann eine Shortposition eröffnet.
Hohe Trefferquote macht es Anfängern leicht
Nach der Eröffnung einer Position stellen sich vergleichsweise schnell und sehr häufig Gewinne ein. Die Profite je Position sind allerdings gering. Viele Trader nutzen Trailing Stops, um erreichte Gewinne abzusichern. Diese Vorgehensweise bietet sich vor allem dann an, wenn die Position gegen den vorherrschenden Markttrend eröffnet wurde.
Jede eröffnete Position wird selbstredend mit einem Stop-Loss abgesichert.
Die relativ einfache Identifikation von Einstiegsgelegenheiten, die hohe Trefferquote und die einfachen Methoden zur Verlustbegrenzung und Gewinnsicherung machen Swing Trading zu einer sehr guten Strategie für Einsteiger.
Kombination mit Ausbruchstrategien?
Regelbasierte Trading-Signale nutzen immer häufiger eine Kombination verschiedener strategischer Ansätze. Auch wenn es auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen mag, kann Swing Trading mit Ausbruchstrategien kombiniert werden. Wer alle signifikanten Widerstände und Unterstützungen im Markt im Blick hat, ist für jedes Szenario gerüstet.
Läuft ein Markt auf einen Widerstand zu, kann kurz darunter eine Shortposition eröffnet werden. Überwindet der Markt den Widerstand, ist die Swing-Trading-Position hinfällig. Gleichzeitig wird durch den Ausbruch ein Longsignal generiert. Dann muss die Position gedreht werden.
Für das Drehen einer Position gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder wird die erste Position per Stop-Loss geschlossen und eine gegenläufige eröffnet. Oder es wird auf ein Stop-Loss im eigentlichen Sinne verzichtet. Stattdessen wird oberhalb des Widerstands eine Stop Buy Order mit dem doppelten Kontraktvolumen der ersten Order platziert. Wird diese ausgelöst, neutralisiert sie mit 50 Prozent ihres Volumens die erste Order. Mit den anderen 50 Prozent wird eine Longposition eingegangen.
Wer sich für Swing Trading interessiert, sollte einen Forex Broker wählen, der gegenläufige Orders zulässt. Nur dann ist es möglich, z. B. als Positionstrader in einem Markt long zu sein und gleichzeitig als Swing-Trader im selben Markt zeitweise short zu sein.